Als sich Thorsten Fronhoffs zu Beginn des Jahres in der Rheinischen Post zum SV Sonsbeck II äußerte, da sprach er noch von „langfristiger Etablierung in der Fußball-Bezirksliga“ und der „Wichtigkeit des Klassenerhaltes, um ambitionierten Spielern ein Sprungbrett für die erste Mannschaft zu bieten“. Am Ende kam bekanntlich alles ganz anders. Die zweite Vertretung des SVS stieg aus der Bezirksliga ab. Fronhoffs, der den Sonsbeckern schon Ende des vergangenen Jahres seine Zusage für die Nachfolge von Thomas Luyven gegeben hatte, wird künftig also einen A-Kreisligisten trainieren.
Sonsbeck II macht sich vor dem Saisonstart keinen Stress
Was nichts daran ändert, dass seine ersten Eindrücke in seinem neuen Verein durchweg positiv sind. „Das ist hier ein super Umfeld. Ich bin sowohl von der Vereinsverantwortlichen als auch von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden“, sagt der 42-Jährige, der zuletzt vier Jahre lang die U19 des 1. FC Kleve betreute. Sein Stammverein ist aber der SV Sevelen. Dort wurde als Spieler groß, wechselte zwischenzeitlich für vier Jahre zum SV Straelen, um dann wieder nach Sevelen zurückzukehren.
„Ich musste allerdings ausgesundheitlichen Gründen recht früh meine aktive Laufbahn beenden und habe mich dann schon in jungen Jahren auf das Trainergeschäft konzentriert“, so Fronhoffs, der als Coach sowohl für die erste als auch die zweite Mannschaft des SV Sevelen verantwortlich war und zwischendurch eine Saison lang bei Viktoria Winnekendonk arbeitete.
So sehr Thorsten Fronhoffs sein neues Umfeld aber auch gefällt, mit der Vorbereitung war der neue Trainer nicht zu 100 Prozent zufrieden. Was zum einen dem Umstand geschuldet war, dass die vergangene Spielzeit erst am 19. Juni endete und die neue Saison nun schon am kommenden Wochenende beginnt. „Das heißt nach zweieinhalb Wochen trainingsfreier Zeit mussten wir schon wieder einsteigen, hatten dann aber nur noch knapp vier Wochen Zeit, um uns vorzubereiten“, sagt Fronhoffs.
Dass dies bei einem Team, dass sieben zum Teil etablierte Spieler verloren hat und sieben neue Akteure integrieren muss, ein viel zu kurzer Zeitraum ist, dürfte nicht schwer zu erraten sein. „Hinzu kommt, dass wir bedingt durch Verletzungen, Corona-Erkrankungen und Urlaub noch nie mit dem kompletten Kader trainieren konnten“, so Fronhoffs, der das Engagement seiner Schützlinge jedoch ausdrücklich lobt. „Diejenigen, die da waren, haben voll mitgezogen. Und es sind auch schon Fortschritte zu erkennen, auch wenn uns natürlich der Rhythmus fehlt.“
Was auch nicht vergessen werden darf, ist die Unerfahrenheit des neuen Teams von Fronhoffs. Der Altersdurchschnitt liegt bei 21,5 Jahren. „Auch deshalb werden wir uns hinsichtlich der Ziele überhaupt keinen Stress machen“, sagt der Inhaber der Trainer-B-Lizenz, der jeglichen Träumen vom Wiederaufstieg eine Abfuhr erteilt. „Wir wollen eine gute Saison spielen und wären mit einem einstelligen Tabellenplatz schon sehr zufrieden“, so Fronhoffs.
Ihm ist es wichtiger, dass die junge Mannschaft „keine Angst vor Fehlern“ hat, sich fußballerisch entwickelt und „die Zuschauer gerne zum Platz kommen, um den SV Sonsbeck II spielen zu sehen“. Arbeit, das hat Fronhoffs bereits erkannt, gibt’s vor allem in der Offensive. „Wir schießen zu wenig Tore.“ Für den Saisonauftakt am Sonntag, wenn der SVS II den VfL Repelen II empfängt, wünscht sich der neue Trainer trotz einiger personeller Probleme „einen guten Start und möglichst drei Punkte“.
Quelle: www.rp-online.de