SV Sonsbeck ist in der Oberliga angekommen! - Darum gehört das Team dort hin...
Als bester Aufsteiger hat der SV Sonsbeck während der 21 Spieltage nicht nur einmal in der Fußball-Oberliga überrascht. Die Elf von Trainer Heinrich Losing belegt nach der ersten Saisonhälfte den neunten Platz und holte 30 Punkte (38:32-Tore). Damit steht der SVS weit vor dem Regionalliga-Absteiger und Kreis-Rivalen VfB Homberg, der Fünftletzter ist. Das sind die Erfolgsfaktoren des SVS.
Das Trainerteam Der Coach und sein Team finden zumeist die richtige Balance zwischen Lockerheit und Ernsthaftigkeit. Heinrich Losing, Co-Trainer Jan Schmitz sowie Torwarttrainer Bernd Vengels verfügen über ein großes Fachwissen, das sie nicht nur in der Theorie, sondern vor allem bei der praktischen Umsetzung gut vermitteln. Das Trio versteht es, dass Optimale aus den Spielern herauszukitzeln und jeden auf die nächste Stufe zu bringen. Zum anderen spielt der persönliche Umgang mit den Jungs eine große Rolle. Jeder weiß, woran er ist, wie er sich verbessern kann und wie er sich im Sinne des Mannschaftserfolgs zu verhalten hat.
„Da sind dann auch manchmal klare und ehrliche Worte nötig“, sagt Abteilungsleiter Heiner Gesthüsen. „Außerdem sprechen die Trainer uns immer sehr viel Mut zu. Wir sollen immer mit breiter Brust ins Spiel gehen, da wir jeden schlagen können, wenn jeder alles investiert“, so Vize-Kapitän Robin Schoofs. Und der Vereinsvorsitzende Marc Lemkens sagt: „Das Trainerteam macht einen großartigen Job. Heinrichs Handschrift ist deutlich zu sehen. Die Mannschaft ist taktisch optimal eingestellt und das System eingespielt.“
Die Mannschaft Die Geschlossenheit, Mentalität, enorme Disziplin und der unbändige Wille, Woche für Woche alles aus sich rauszuholen, zählen zu den Sonsbecker Erfolgsfaktoren. Die Spieler sind wissbegierig, geben beim Training immer hundert Prozent und setzen alles daran, die Vorgaben der Trainer am Spieltag zu realisieren. Zudem versucht das Team, sich auf seine eigenen Stärken zu besinnen und sich weniger am Gegner zu orientieren. Die Mannschaft gilt als bodenständig und zählt zu den fairsten Mannschaften der Liga. Lediglich Philipp Elspaß sah wegen einer Notbremse eine Rote Karte. Es gibt keinen überragenden Einzelspieler im Kader, der höherklassige Erfahrungen mitbringt oder sogar schon im Profi-Bereich aktiv war.
Obwohl das Team in den ersten Spielen viel investierte und gute Leistungen ablieferte, fehlten die positiven Ergebnisse. Es dauerte bis zum sechsten Spieltag, ehe der erste Sieg eingefahren wurde. Danach folgte aber eine Serie von sechs ungeschlagenen Partien – das Team war endgültig in der neuen Liga angekommen.
Die Spielweise Die Sonsbecker Mannschaft ist eingespielt und hat das System von Heinrich Losing in den vergangenen drei Jahren verinnerlicht. Sie versteckt sich in keinem Spiel und versucht, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Dabei handelt es sich um eine offensive Spielweise mit einem Angriffs- oder Mittelfeldpressing. Im Aufbau wird viel investiert, um spielerische Lösungen zu finden. Auch beim Spitzenreiter SSVg Velbert (0:0) und im Heimspiel gegen den KFC Uerdingen (0:1), in dem die Sonsbecker 75 Minuten in Unterzahl agierten, spielte der SVS gut mit und hatte gute Tormöglichkeiten, um die Partie sogar für sich zu entscheiden.
Das Umfeld Der Verein lebt von der Gemeinschaft. Die Verantwortlichen und die Fans leben das Motto „Gemeinsam stark“ vor. Hinter dem Team gibt‘s unheimlich viele ehrenamtliche Helfer, die es durch ihren unbändigen Einsatz überhaupt erst ermöglichen, die Rahmenbedingungen für den Oberliga-Fußball zu schaffen. Zudem hat der SVS in den vergangenen Jahren nochmals eine wahnsinnige Euphorie entfacht. So werden wieder Fanbusse eingesetzt, und es ist ein neuer Fanclub (Ultras Sonsbeck) entstanden. Es kommen auch viele Zuschauer von außerhalb in den Sportpark, die die Leistung des Vereins anerkennen. Die neue digitale Anzeigetafel ist zum Jahresende als weiteres Highlight dazugekommen.
Der Anspruch Der Verein bringt mit seinen Möglichkeiten alles für die Fußball-Oberliga mit – da ist sich Heiner Gesthüsen sicher. „Wir haben eine der schönsten Platzanlagen am Niederrhein, einen Zuschauerschnitt in den Top drei, eine attraktive offensive Spielweise, Ausbildungsmöglichkeiten für talentierte Spieler und vor allem unheimlich viel Herzblut im Umfeld. Das alles sind Punkte, die den SVS auszeichnen und die uns stark machen“, sagt er. Die Mannschaft hat sich ohne namhafte Neuzugänge nochmals weiterentwickelt und bewiesen, dass sie in der Liga mithalten kann. Heinrich Losing ist seinem Ziel, das Team in der Oberliga zu etablieren, schon ein gutes Stück nähergekommen.
Quelle: www.rp-online.de