Daniel ,,Oggy" Spengler der Rasenpapst unseres SV 1919 Sonsbeck e.V.
Der SV Sonsbeck hat nicht nur im Fußball-Kreis Moers einen der besten Rasenplätze, sondern auch über den Kreis hinaus. Aber das grüne Geläuf im Stadion des Willy-Lemkens-Sportparks pflegt sich nicht von allein. Vielmehr stecken dort eine Menge und akribische Arbeit dahinter.
Das Geheimrezept in Sonsbeck verbirgt sich hinter einer Person. Der 47-jährige Daniel Spengler, den alle nur „Oggy“ nennen, ist seit rund zwölf Jahren der Platzwart des SVS. Spengler, der in Augsburg geboren wurde, ist vor 18 Jahren aus Chemnitz nach Sonsbeck gezogen. Als Fußballer in der Seniorenabteilung bekam er, nachdem der Alte Platzwart Willi van Bonn aus gesundheitlichen Gründen aufgehört hatte, von der Suche nach einem Nachfolger mit. Er war direkt Feuer und Flamme und signalisierte seine Bereitschaft, die Nachfolge anzutreten.
Mittlerweile geht Spengler seiner Tätigkeit beruflich mit viel ehrenamtlicher Arbeit Mithilfe seiner Frau Brit Schulze, die auch als Platzwartin im Verein tätig ist, sowie seinen zwei Töchtern (24 und 27 Jahre) nach – denn die zwei Rasenplätze, der Kunstrasen und alles, was sonst noch so anfällt, benötigen allerhand Zeit. „Für Außenstehende ist es oft nicht nachvollziehbar, aber auf der Sportanlage gibt es immer etwas zu tun. Mal mehr mal weniger“, sagt Oggy, der montags, mittwochs und freitags den Rasen mit seinem John Deere Rasentraktor (2,20 Meter Mähbreite) mäht.
Wenn die erste Mannschaft sonntags ein Heimspiel hat, wird oft auch noch samstags gemäht. Aber das komme auch ein wenig auf die Wünsche der Fußballer an. „Oft werde ich freitags darüber informiert, was ich machen soll. Soll der Rasen stumpf, hoch oder niedrig sein. Da wird sich häufig auf den Gegner eingestellt“, verrät er, der auch immer mal wieder von den Oberliga-Fußballer für den guten Zustand des Rasens gelobt wird. Kapitän Robin Schoofs schwärmte mit Beginn der Vorbereitung: „Der Rasen ist einem hervorragenden Zustand. Wirklich top.“
Im Frühjahr und Herbst werden die beiden Naturrasenplätze gedüngt. „Dann kann man dem Rasen beim Wachsen zusehen und ich mähe manchmal vormittags und nachmittags.“ Für einen Platz benötigt er ungefähr eineinhalb bis zwei Stunden. Den Grünschnitt muss er nicht entsorgen, da dieser direkt gemulcht wird. Auf die Frage, ob er nach schlechtem Wetter die Unebenheiten mit einer Walze gerade zieht, schüttelt der Platzwart nur mit dem Kopf. „Das ist völlig aus der Mode. Eine Walze hat auf einem Rasenplatz nichts mehr zu suchen. Löcher werden mit Eigenmaterial gefüllt und nachgesandet.“
Neben seinem großen Rasentraktor hat Spengler auch noch einen kleineren Rasenmäher sowie einen kleinen Traktor mit Anhänger in seinem Fuhrpark. Der Traktor wird für den Transport des Materials wie zum Beispiel Sand benötigt. Die Technik und die Reparaturen an den Geräten übernimmt er auch selbst. Spengler verrät allerdings auch, dass ein Kunstrasenplatz fast genauso viel Arbeit benötigt, wie eine Naturrasen. Nur der Schwerpunkt ist ein anderer: „Beim Kunstrasen fallen tiefe Reinigungsarbeiten an sowie Rasenhalme aufbürsten, Granulat und die Stresszonen nacharbeiten“, so der Experte, der auch stolz auf den aktuellen Zustand des Kunstrasen ist. „Nach fast 16 Jahren haben wir immer noch keine Reparaturarbeiten am Platz vornehmen müssen. Bei anderen Kunstrasenplätzen in der näheren Umgebung kann man schon einige, erneuerte Stellen sehen.“
Zu seinen Aufgaben gehört zudem das Mähen am „Sonsberg“ der Klimpansen und die Pflege der Grünflächen rund um den Sportplatz. Die Reinigungsarbeiten im Stadion und dem Parkplatz erledigt Spengler nach jedem Wochenende. „Es kann auch schonmal sein, dass ich mich Sonntag abends 2000 mal bücken muss, um Zigarettenkippen vom Boden aufzuheben. Für mich ist die Sportanlage die Visitenkarte des Vereins und des Platzwartes“, so „Oggy“.
Abteilungsleiter Heiner Gesthüsen lobt die Arbeit des Platzwart-Duos. „Neben der sportlichen Arbeit ist uns auch das Drumherum sehr wichtig. So investieren wir sehr viel Arbeit in unseren Sportpark. Ich denke, unsere Sportanlage gehört mit zu den schönsten am Niederrhein. Der Rasenplatz ist meistens in einem hervorragenden Zustand. Für Oggy und Brit ist der Platz eine Herzensangelegenheit.“
Quelle: www.rp-online.de