Felix Terlinden - ein Stürmer gibt nicht auf

27.03.2020 - 05:54

Schon seit Mitte Februar muss Felix Terlinden den Fußball links liegen lassen. Der Offensivakteur des SV Sonsbeck absolvierte bei Teutonia St. Tönis sein letztes Meisterschaftsspiel. Der 28-Jährige verletzte sich in dieser Partie am Knie. Wann Terlinden wieder voll trainieren kann, steht nicht fest. Fest steht aber, dass der Veener den Rot-Weißen treu bleibt. Terlinden verlängerte und wird ab Sommer in seine 13. Saison für den SVS gehen.

Eine MRT-Untersuchung des verletzten rechten Knies brachte jetzt Gewissheit. Es liegt ein Knorpelschaden vor, um eine Operation wird der Spieler mit der Nummer 9 auf dem Rücken nicht herumkommen. „Leider kann ich wegen der Corona-Pandemie noch nicht genau sagen, wann ich operiert werde. Somit muss ich weiter warten“, sagt Terlinden, der sich noch zu jung fühlt, um mit dem Fußball komplett aufzuhören. Aber die lange Ungewissheit und zwei Jahre Probleme mit seinem Knie stimmten ihn nachdenklich. Doch er will kämpfen. Und das kann der Veener gut. Auf dem Rasen scheut Terlinden keinen Zweikampf.

In 286 Partien für die erste Mannschaft des SV Sonsbeck erzielte der flinke wie zweikampfstarke Angreifer 76 Tore. Aber Terlinden war nicht immer nur Stürmer. Unter seinem Förderer und ersten Senioren-Trainer, Horst Riege, spielte er sogar als linker und rechter Außenverteidiger. „Horst Riege war in meiner Entwicklung sehr wichtig. Er gab mir schon früh das Vertrauen. Ich kam aus der A-Jugend hoch und durfte sofort viel Spielpraxis sammeln.“ Riege erinnert sich heute noch gerne an seinen Musterschüler zurück: „Felix war einer meiner Lieblingsspieler. Er kam aus der Leistungsklasse, hat bei uns in der Niederrheinliga und danach in der Oberliga alle seine Möglichkeiten optimal ausgeschöpft. Egal, ob als Stürmer oder Außenverteidiger, der Junge hat immer Vollgas gegeben.“

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Felix Terlinden.

Bevor Terlinden „ein Sonsbecker wurde“, spielte er bis zur B-Jugend bei seinem Heimatverein, Borussia Veen. Lukrative Angebote vom KFC Uerdingen, SV Straelen, 1. FC Kleve oder SV Hönnepel-Niedermörmter schlug er aus. „Mir ist der Wohlfühlfaktor sehr wichtig. Ich fahre nur sieben Minuten zum Platz. Und in Sonsbeck passte immer alles.“

Und beim SVS hat Terlinden einige Kumpels. Mit seinen Teamkollegen Max Fuchs, Tim Weichelt, Jannis Pütz, Sebastian Leurs oder Robin Schoofs ist er oft unterwegs. „Wir treffen uns auch gerne mal zum Shisha-Rauchen“, schmunzelt Terlinden, der sich ungern lange zu Hause aufhält. Ungern erinnert sich der Stürmer auch an die Saison 2017/2018. Viel zu oft musste er zuschauen. „Das war keine einfache Zeit. Ich kam insgesamt nur auf 14 Spiele.“ Drei Rote Karten bekam der SVS-Fußballer zu sehen. Das Kuriose an den Platzverweisen war, sagt er, dass lediglich einer berechtigt gewesen sei. „Die erste Rote Karte war damals in Ordnung. Aber die anderen beiden Feldverweise waren wirklich lächerlich. Das sagten sogar die Gegner. Da hatten mich die Schiedsrichter irgendwie auf dem Kieker.“

Es gab aber auch etliche sportliche Highlights in seinem Fußballerleben. So wie im November 2010, als er mit den Rot-Weißen im Achtelfinale des Niederrhein-Pokals gegen RW Essen stand. Die 1:2-Niederlage war zu verschmerzen. Eine Woche später siegte der SVS durch zwei Terlinden-Tore mit 2:1 im Stadion Niederrhein gegen RW Oberhausen II.

Zurück in die Gegenwart: Terlinden ist sich sicher, dass die Sonsbecker Mannschaft mehr kann als es Tabellenposition acht aussagt. „Wir machen noch zu viele und gleichen Fehler. Wir haben viele gute Spiele gezeigt, uns aber am Ende nicht belohnt. Uns fehlt ein richtiger Lautsprecher auf dem Platz. Tim Weichelt dirigiert zwar viel von hinten heraus, aber auf dem Feld könnten wir noch jemanden gebrauchen.“

Quelle: RP vom 27.03.2020

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