Nach der Verpflichtung von Jamie Darren van de Loo hat der Fußball-Landesligist SV Sonsbeck eine weitere Personalie unter Dach und Fach gebracht. Mit Alexander Maas sagte der nächste Offensivtalent für die kommende Saison zu. Landesliga-Konkurrent Fichte Lintfort hatte die Fühler nach ihm ausgestreckt.
Alex Maas bleibt in Sonsbeck und freut sich im Sommer auf seinen Freund
„Er ist ein sehr talentierter Spieler, der damals uns durch seine guten Leistungen beim TSV Meerbusch aufgefallen ist und perfekt in unser Anforderungsprofil passt. Er hatte in dieser Saison leider viel Verletzungspech, so dass wir den wahren Alex in Sonsbeck noch gar nicht gesehen haben“, sagt der Sportliche Leiter des SVS, Heiner Gesthüsen.
Für den 21-Jährigen kamen nur zwei Vereine in Frage. „Es gab zwar einige Anfragen, aber ich habe mich nur mit Sonsbeck und Fichte beschäftigt“, sagt Maas. Vor seiner Entscheidung hat er sich auch regelmäßig mit seinem Freund und zukünftigen Mitspieler van de Loo ausgetauscht. „Wir kennen uns schon seit der Jugend beim SV Budberg und haben auch zusammen beim MSV Duisburg, bei Bayer Uerdingen und beim TSV Meerbusch gespielt. Jetzt treffen wir uns wieder. Aber es gab auch andere Gründe für meine Entscheidung pro Sonsbeck.“
Maas spricht vom Gesamtpaket. „Der Verein hat einen großen Umbruch mit jungen Spielern vollzogen. Und ich sehe mit unserer Mannschaft ein riesiges Potenzial. Unser Trainer achtet auf die Feinheiten und will uns immer weiter verbessern. Er will nicht nur dreckige Punkte holen, sondern stets eine spielerische Entwicklung sehen. Der SV Sonsbeck ist eine große Familie, wo man sich nur wohlfühlen kann“, sagt Maas, der noch bei der Familie in Eversael wohnt.
Seine ersten Schritte machte er beim SV Budberg. Aber mit gut 80 Toren in nur zwei Spielzeiten und starken Leistungen in der Kreis-Auswahl wurde der MSV Duisburg auf den Stürmer aufmerksam. So folgte in der U 13 der Wechsel ins Nachwuchsleistungszentrum der Zebras.
Dort spielte er vier Jahre. Seine lehrreichste Zeit war in der U 16 unter dem damaligen Trainer Thomas Sliwa. „Er hat mir am meisten mitgegeben, aus mir einen Mann gemacht, uns eingetrichtert, dass wir auch Eier in der Hose haben müssen und nicht zu lieb sein dürfen.“
An die Duisburger Zeit erinnert sich Alexander Maas gerne zurück. Vor allem die Duelle gegen Bayer Leverkusen mit dem heutigen Nationalspieler Kai Havertz waren etwas Außergewöhnliches. „Einmal hatte ich uns mit zwei Treffern auf die Gewinnerstraße gebracht. Dann drehte Havertz nach dem Seitenwechsel auf, und wir fuhren mit einer 2:4-Niederlage nach Hause. Der war damals in der Jugend schon überragend.“
Aber auch in der vergangenen Saison beim TSV Meerbusch, wo er seine ersten beiden Jahre bei den Senioren spielte, hatte er schöne Momente. „Im Spiel gegen Speldorf kam ich in der 80. Minute bei einem 0:1-Rückstand rein. Ich konnte die Partie mit einer Vorlage und dem Siegtreffer mit dem Schlusspfiff noch in einen 2:1-Erfolg drehen.“
Aber es gab auch Enttäuschungen für den Dual-Studenten der Wirtschaftsinformatik bei der Deutschen Telekom zu verkraften. „In der U 15 war ich sehr lange verletzt. Da war der Physiotherapeut wie ein Vater für mich, der sich täglich um mich gekümmert hat“, sagt der 21-Jährige.
Nach dem Wechsel zum SV Sonsbeck musste Alexander Maas einige verletzungsbedingte Rückschläge wegstecken. „Ich hoffe, dass ich bald bei hundert Prozent bin und der Mannschaft so weiterhelfen kann, wie ich mir das vorstelle.“ Über seine läuferischen Fähigkeiten und gute Technik kann er diese Stärken am besten über die Flügel zur Geltung bringen.
Hinzu kommt, dass Alexander Maas „beidfüßig ist“ und für die gegnerischen Abwehrreihen unberechenbar ist. „An meiner Robustheit und körperlichen Bilanz muss ich noch arbeiten“, sagt Maas selbstkritisch. Sein persönliches Ziel lautet: Mit Mitte 20 möchte er mindestens in der Oberliga spielen. „Aktuell fehlt mir noch die Erfahrung.“
Quelle: RP vom 02.04.2020